Bericht über den Einsatz an der Asmara Music School 31.03. – 14.04.2023

Nach den erfolgreichen Einsätzen im Februar, April und Oktober letzten Jahres war es möglich, das musikpädagogische Projekt weiter zu führen. Eingeladen wurde ich wieder vom Direktor der Asmara Music School, Elias Woldegebriel.

Wieder erteilte mir das Ministry of Education (MoE) Eritrea zeitig die Genehmigung. So konnte ich den Aufenthalt gut planen. Das Visum stellte mir die eritreische Botschaft in Berlin aus. Hier gilt wieder mein Dank an alle Beteiligten.

Zu diesem Einsatz reiste ich diesmal allein.

Diesmal flog ich von Berlin mit Austrian und Ethiopian Airlines über Wien und Addis Abeba nach Asmara, da die üblichen Verbindungen über Istanbul bzw. Kairo keine passenden Termine zur Verfügung hatten. Dies hatte den großen Vorteil, schon um die Mittagszeit in Asmara zu sein. Nach den Einreiseformalitäten erwartete mich vor dem Eingang am Flughafen unser lieber Freund Tekle. Wir fuhren zusammen zum Sunshine Hotel. Wie immer war die Freude riesig, mich zu sehen. Ich bekam ein schönes Zimmer, dort konnte ich mich nach der langen Reise etwas ausruhen.

Später rief ich Elias, den Direktor der Asmara Music School an. Er lud mich gleich zu einem Treffen des Programms „Sound of Oasis“ am gleichen Nachmittag in die Eritrean Musicians Association (EMA) ein. Dort traf ich weitere Kollegen – u.a. Barnabas, Mohamed Saleh, auch Alganesh, die für die Organisation unverzichtbar ist, war dabei. Auch traf ich dort viele Schüler, es gab eine große Begrüßung. Dabei wurden ersten Planungen für das große Konzert, das diesmal im Dezember stattfinden soll, besprochen.

Abends lud mich Inge Beggel von der deutschen Botschaft zu einem Abendessen in das Restaurant Ghibabo ein.

Am Montag ging es gleich morgens zur Musikschule. Ich wurde von allen Kolleginnen und Kollegen herzlichst begrüßt, mein Kommen war bereits angekündigt. Auch die Schülerinnen und Schüler wurden von meinem Einsatz informiert, damit sie gut vorbereitet zum Unterricht kommen.

In den Tagen habe ich rund um die Uhr unterrichtet. Die Schüler und Schülerinnen kamen vormittags und nachmittags. Wie immer mussten wir die Unterrichtszeiten dem üblichen Schichtunterricht in den allgemeinbildenden Schulen anpassen. Die Schüler kamen mehrmals die Woche, alle wollten Fortschritte machen.

Der bestehenden Schülerkreis war der gleiche wie beim Einsatz im letzten Oktober. Im laufenden Schuljahr hat es keine Veränderungen gegeben. Ich konnte sehen und hören, dass alle Fortschritte gemacht haben. Den Stoff des letzten Einsatzes haben die Schüler gut behalten, ich konnte also bei allen auf allen Niveaustufen musikalisch vorangehen. Auch diesmal konnte ich feststellen, wie die fortgeschrittenen Schüler denen, die noch nicht so weit sind, helfen.

Wie immer ergaben sich intensive musikpädagogische Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen.

Wieder waren besondere Höhepunkte die Ensemblestunden. Für das Streicherensemble „Eri-Strings“ habe ich wie immer ein neues Stück, auf das alle sehr gespannt waren, mitgebracht. Leider mussten wir auf unsere Cellistin Ruth, die zur Zeit nicht in Asmara ist, verzichten. Eine große Überraschung für uns alle war, wie Sham, der noch gar nicht so lange Cello spielt, die Probe gemeistert hat.

Mit den fortgeschrittenen Schülern haben wir Streichquartett gespielt. Wir probten abends bei Alganesh zu Hause, u.a. schon zur Vorbereitung für das Konzert im Dezember. Dafür habe ich den betreffenden Schülern schon Stücke herausgesucht.

Wieder verbrachte ich eine überaus intensive Zeit in Asmara. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen in Eritrea ist großartig. Ich wurde von unserem Freund Tekle in sein Haus zum Lunch eingeladen, es gab ein Abendessen mit Elias bei Alganesh, Habteab und Dawit besuchten mich im Sunshine, die Liste ist lang.

Wie jedes Mal war die Zeit viel zu kurz. Am letzten Abend wurde ich von der Asmara Music School eingeladen. Später kam noch Inge Beggel dazu, es wurde ein wunderbarer Abend.

Mit der gleichen Verbindung kam ich wohlbehalten in Berlin an. Dass ich den Anschluss in Wien verpasste, war nur eine lästige Kleinigkeit. Es war wieder ein toller Einsatz und wir hoffen, die erfolgreiche Arbeit fortsetzen zu können.

April 2023

Katharina Lobeck