Projekt-Partner:
Ministry of Education Eritrea – Asmara Music School.
Direktor: Elias Woldegebriel
UND
Medical Support in Partnership e.V. – „Music Education“
Leiterin: Katharina Lobeck
Nach den erfolgreichen Einsätzen im Februar und April diesen Jahres war es möglich, das musikpädagogische Projekt weiterzuführen. Eingeladen wurde ich wieder vom Direktor der Asmara Music School, Elias Woldegebriel. Das Ministry of Education (MoE) Eritrea erteilte mir diesmal wieder zeitig die Genehmigung. So konnte ich den Aufenthalt frühzeitig planen. Das Visum stellte mir die eritreische Botschaft in Berlin aus. Hier gilt wieder mein Dank an alle Beteiligten. Diesmal konnte mich mein Mann Prof. Dr. Hartmut Lobeck begleiten. Wir waren sehr glücklich, wieder zusammen nach Eritrea reisen zu können.
Die Anreise mit Turkish Airlines über Istanbul verlief reibungslos, wir bestanden den Corona-Schnelltest am Flughafen in Asmara. Nach den Einreiseformalitäten erwartete uns vor dem Eingang unser lieber Freund Tekle. Mit dem Taxi fuhren wir zusammen zum Sunshine Hotel. Dort gab es trotz später Stunde eine überschwängliche Begrüßung zur großen Freude darüber, uns beide in Asmara zu sehen.
Ich kontaktierte am nächsten Morgen Elias und am Montag ging es morgens los in der Musikschule. Von allen Kolleginnen und Kollegen wurde ich herzlichst begrüßt, mein Kommen war bereits angekündigt. In den folgenden Tagen habe ich rund um die Uhr unterrichtet. Die Schüler und Schülerinnen kamen vormittags und nachmittags. Diesmal waren keine Schulferien, die Unterrichtszeiten mussten wir dem üblichen Schichtunterricht in den allgemeinbildenden Schulen anpassen. Die Schüler kamen mehrmals die Woche, alle wollten Fortschritte machen.
Zu dem bestehenden Schülerkreis kamen wieder neue dazu, ich habe auf allen Niveaustufen unterrichtet. Die Schüler konnten mit Hilfe der Kollegen vor Ort gut den Unterrichtsstoff der vorgehenden Einsätze festigen, so dass es musikalisch gut vorwärts geht. Die fortgeschrittenen Schüler sind mittlerweile so weit, dass sie Anfänger unterrichten, wozu ich gerne Hilfestellung geben konnte.
Wieder waren besondere Höhepunkte die Ensemblestunden. Ich konnte mit dem Streichensemble „Eri-Strings“ alte Stücke wiederholen und neue Stücke beginnen. Wir hatten sogar zwei Cellisten am Start! Mit den fortgeschrittenen Schülern haben wir Streichquartett gespielt.
Mein Mann war eine große Hilfe, er unterstützte meinen Einsatz in vielfacher Hinsicht, zum Beispiel bei Computerproblemen, mit dem Fahrrad, Noten vorbereiten…
Wir verbrachten eine überaus intensive Zeit in Asmara. Es hatte sich herumgesprochen, dass wir gekommen waren. Viele Freunde kamen, man traf sich auf der Straße, wir durften einmal mehr die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen in Eritrea erleben.
Hervorzuheben ist ein Treffen mit Prof. Negassi zum Mittagessen bei Ingeborg Beggel von der deutschen Botschaft.
Auch die Natur kam nicht zu kurz: Wir machten einen herrlichen Sonntagsspaziergang mit den Mitgliedern eines Ärzteteams aus Nordrhein-Westfalen.
Die Abreise kam schneller als wir dachten. Feierlich bekam ich von den Kollegen ein kleines Abschiedsgeschenk überreicht. Glücklicherweise entfiel der umständliche PCR-Test im Sembel Hospital. Alle hoffen, dass ich möglichst bald wiederkomme und das Musikschul-Projekt fortsetzen kann.
Oktober 2022
Katharina Lobeck